Ein Wendepunkt für die öffentliche Vergabe
Seit Jahrzehnten kämpfen mittelständische Unternehmen in Deutschland und Europa mit demselben Problem: Ausschreibungen sind schwer auffindbar, oft unverständlich beschrieben und in zahllosen Portalen verstreut. Filter, die eigentlich Orientierung geben sollen, stammen technologisch noch aus den 90er-Jahren. Wer sie benutzt, wird regelmäßig scheitern. Denn Filter sind starr, ungenau und blind für die Realität der Sprache.
Das Ergebnis: Viele Ausschreibungen werden entweder gar nicht gefunden oder von Unternehmen übersehen, die eigentlich perfekt geeignet wären. Die Zahl ist erschreckend: Bei über 50 % der Ausschreibungen gibt es nur einen einzigen Bewerber. Nicht, weil der Markt so leer wäre, sondern weil die Suchmechanismen versagen.
Bidpoint.ai setzt diesem Missstand ein Ende. Mit Atlas, unserer neuen semantischen Suche, schicken wir Schwärme virtueller Agenten aus, die das Netz durchforsten – nicht nur knapp 90 Portale, sondern auch tausende weitere Quellen. Und das Entscheidende: Wir durchsuchen nicht nur die Metadaten und Überschriften, sondern die vollständigen Dokumente der Ausschreibungen.
Atlas ist kein evolutionärer Schritt. Es ist ein Paradigmenwechsel.
Warum Filter versagen: Ein Relikt der 90er-Jahre
Um zu verstehen, warum Atlas so radikal anders ist, müssen wir uns mit der Vergangenheit beschäftigen.
Filter: starre Kategorien in einer dynamischen Welt
Filter funktionieren nach einem simplen Prinzip: Ein Stichwort oder ein Code wird in einer Datenbank abgefragt. Wer Glück hat, findet Ergebnisse. Wer Pech hat, verpasst Chancen.
Beispiel:
- Ein Bauunternehmen sucht nach Ausschreibungen für „Kabelverlegung“.
- Der Filter verlangt einen CPV-Code. Der zuständige Bearbeiter bei der ausschreibenden Stelle trägt jedoch versehentlich „Elektroinstallation“ ein.
- Ergebnis: Die Firma bekommt die Ausschreibung nie zu Gesicht.
Das ist kein Einzelfall. CPV-Codes und Schlagwort-Filter sind notorisch unzuverlässig. Unterschiedliche Behörden nutzen unterschiedliche Begriffe. Manche schreiben „IT-Dienstleistungen“, andere „Softwareentwicklung“, wieder andere „Digitale Lösungen“. Für klassische Filter sind das völlig verschiedene Welten. Für Atlas sind es Facetten derselben Bedeutung.
Die Folge: Ein-Bieter-Ausschreibungen: Das Symptom fehlerhafter Filter
Dass Filter die Realität öffentlicher Aufträge verzerren, zeigt sich auch in harten Zahlen. In der Europäischen Union ist der Anteil öffentlicher Ausschreibungen, auf die nur ein einziges Unternehmen geboten hat, in den vergangenen Jahren dramatisch gestiegen. 2011 lag diese sogenannte Ein-Bieter-Rate noch bei rund 23,5 %. Zehn Jahre später, 2021, lag sie bereits bei über 41 %. Mit anderen Worten: Fast jede zweite Ausschreibung endet ohne echten Wettbewerb.
Dieser Trend ist brandgefährlich – für Unternehmen, für den Staat, für die Gesellschaft. Denn öffentliche Beschaffung soll Wettbewerb erzeugen, Preise senken und Qualität steigern. Wenn aber in über 40 % der Fälle nur ein Anbieter im Rennen ist, dann fehlt genau dieser Wettbewerb. Der Staat kauft teurer ein, Innovation bleibt auf der Strecke, und mittelständische Unternehmen verlieren systematisch Chancen.
Die Ursachen dafür sind vielschichtig – aber ein zentraler Treiber ist die mangelhafte Auffindbarkeit von Ausschreibungen. Klassische Filter-Systeme arbeiten mit starren CPV-Codes und Schlagwort-Logiken. Doch diese Kategorien sind oft fehlerhaft, zu eng gefasst oder schlicht falsch gewählt. Ein Auftrag für „digitale Plattformen“ wird dann etwa unter „Softwareentwicklung“ verschlagwortet – und wer nach „App-Entwicklung“ sucht, findet ihn nicht. Untersuchungen zeigen, dass mehr als 40 % der Beschaffungsexperten selbst restriktive Kriterien, kurze Fristen oder unklare Ausschreibungen als Hauptursachen für die Ein-Bieter-Quote nennen. In der Praxis heißt das: Wertvolle Projekte bleiben unsichtbar, weil sie in den falschen Schubladen abgelegt werden.
Genau hier wird klar, warum die alten Filter aus den 90ern das Problem nicht lösen können. Sie verschärfen es sogar. Wenn Behörden mit Schlagworten oder CPV-Codes arbeiten, die nicht zum Suchverhalten der Unternehmen passen, wird der Markt künstlich verengt. Wer das richtige Schlagwort nicht kennt, existiert für den Auftrag schlicht nicht.
Die Konsequenz: Öffentliche Vergaben laufen am eigentlichen Wettbewerb vorbei. Und die Ein-Bieter-Zahlen sind der deutlichste Beweis dafür.
Wenn Filter entscheiden, welche Unternehmen überhaupt von einem Auftrag erfahren, dann prägen sie direkt die Qualität der Vergabe. Weniger Wettbewerb führt zu schlechteren Angeboten – für den Staat, für die Gesellschaft und für die Unternehmen selbst.
Semantische Suche: Ein völlig neuer Ansatz
Atlas beendet diese Sackgasse. Semantische Suche bedeutet: Wir fragen nicht mehr nach dem exakten Wort, sondern nach der Bedeutung.
Über 500 Dimensionen statt starrer Kategorien
Atlas arbeitet mit über 500 semantischen Dimensionen. Jede Ausschreibung wird nicht auf ein Stichwort reduziert, sondern in einen hochdimensionalen Bedeutungsraum eingebettet. Dort kann Atlas präzise messen, ob ein Auftrag wirklich zu einem Unternehmen passt – unabhängig davon, wie er formuliert ist.
Beispiele:
- IT-Dienstleister
Ein Anbieter sucht nach Projekten für „Cloud-Migration“. Klassische Filter finden nur Treffer mit exakt diesem Begriff. Atlas erkennt auch „Umzug bestehender Systeme in eine virtuelle Infrastruktur“ oder „Modernisierung der IT-Umgebung durch Virtualisierung“. - Bauunternehmen
Ein Betrieb sucht Aufträge für „Straßensanierung“. Atlas findet auch „Asphaltarbeiten an Verkehrswegen“, „Belagserneuerung Hauptstraße“ oder „Oberflächeninstandsetzung“. - Ingenieurbüro
Ein Büro möchte an „Machbarkeitsstudien für Windenergieprojekte“ teilnehmen. Atlas identifiziert auch Ausschreibungen, die „Technische Vorplanung für regenerative Energien“ oder „Gutachten zur Standortanalyse von Windkraftanlagen“ heißen.
Mit Atlas werden Synonyme, Formulierungsvarianten und auch komplexe Beschreibungen automatisch erkannt und in Beziehung gesetzt.
Von der Oberfläche in die Tiefe: Dokumente statt Schlagworte
Ein weiterer revolutionärer Schritt: Atlas durchsucht nicht nur die Titel oder Metadaten, sondern die vollständigen Vergabeunterlagen.
Das ist entscheidend, weil die wahren Anforderungen fast immer erst in den Dokumenten stehen.
Beispiel aus der Praxis
Titel: „IT-Betreuung“
Metadaten: CPV-Code für „Support-Dienstleistungen“
Dokumentinhalt: „Gesucht wird ein Partner für die Einführung einer SAP-S/4HANA-Umgebung inklusive Migration bestehender Datenbanken.“
Ein klassischer Filter würde diese Ausschreibung einem Systemhaus für IT-Support vorschlagen – und damit völlig fehlleiten. Atlas erkennt jedoch sofort, dass es um SAP-Spezialisten mit Migrationserfahrung geht.
Virtuelle Agenten: Schwärme im Einsatz
Atlas arbeitet nicht mit einer statischen Datenbank. Stattdessen entsenden wir virtuelle Agenten, die täglich das Netz durchsuchen. Diese Agenten verarbeiten:
- Über 90 zentrale Ausschreibungsportale
- Tausende zusätzliche Quellen (bspw Webseiten der Käufer, Lokalzeitungen)
- Vollständige Dokumente in allen gängigen Formaten
Das System ist dynamisch, lernfähig und passt sich ständig an neue Strukturen an. Behörden ändern ihre Portale? Atlas passt sich an. Neue Ausschreibungsquellen tauchen auf? Atlas integriert sie.
Ein Paradigmenwechsel für Unternehmen
Für Unternehmen bedeutet das eine fundamentale Veränderung.
- Keine Filter mehr bauen: Man muss nicht mehr raten, welche Schlagworte oder Codes passen könnten.
- Keine Ausschreibung verpassen: Atlas findet auch die versteckten, falsch kategorisierten und unglücklich benannten Aufträge.
- Mehr Wettbewerbsvorteil: Wer Atlas nutzt, spielt nicht mehr im Blindflug.
Die drei Kernvorteile von Atlas
1. Vollständigkeit
Atlas sieht, was andere übersehen.
Wir decken das gesamte Spektrum der öffentlichen Vergaben ab – von den großen EU-weiten Ausschreibungen bis zu lokalen Projekten der Kommunen.
2. Präzision
Atlas versteht die Bedeutung hinter den Worten.
Synonyme, Varianten, Umschreibungen – alles wird erfasst und kontextualisiert.
3. Geschwindigkeit
Atlas arbeitet in Echtzeit.
Unternehmen sehen neue Ausschreibungen sofort, ohne Wartezeit, ohne auf wöchentliche E-Mail-Listen angewiesen zu sein.
Für Entscheider erklärt: Warum das revolutionär ist
Viele Geschäftsführer fragen sich: „Brauchen wir wirklich etwas Neues? Reichen Filter nicht?“ – Die Antwort ist eindeutig: Nein. Wer heute noch mit Filtern arbeitet, riskiert, dass sein Unternehmen von entscheidenden Ausschreibungen ausgeschlossen bleibt.
Man muss sich das vorstellen wie damals, als Google die Gelben Seiten ablöste. Die Gelben Seiten waren starr, alphabetisch sortiert, voller veralteter Einträge. Wer etwas suchte, musste genau wissen, unter welchem Stichwort es eingetragen war. Google hingegen war dynamisch, verstand Sprache, Synonyme und Zusammenhänge – und hat damit ein ganzes Geschäftsmodell ausgelöscht.
Genau so verhält es sich heute mit Ausschreibungen:
- Filter = Gelbe Seiten. Starr, fehleranfällig, auf Schlagworte reduziert.
- Atlas von Bidpoint.ai = Google + KI. Dynamisch, bedeutungsbasiert, lernend.
Das bedeutet: Wer jetzt auf semantische Suche setzt, hat denselben Wettbewerbsvorteil wie die Unternehmen, die früh auf Google setzten – sie haben Märkte dominiert, während andere im alten System verharrten. In der öffentlichen Beschaffung heißt das: Mehr Sichtbarkeit, mehr Chancen, mehr Aufträge.
Konkrete Beispiele: Filter vs. Atlas
- Filter-Suche
- Suchbegriff: „Softwareentwicklung“
- Gefunden: 5 Ausschreibungen mit genau diesem Wort im Titel.
- Übersehen: 20 Ausschreibungen mit „App-Entwicklung“, „digitale Plattformen“ oder „Entwicklung individueller Anwendungen“.
- Atlas-Suche
- Eingabe: „Softwareentwicklung“
- Gefunden: Alle 25 relevanten Ausschreibungen – unabhängig von der Wortwahl.
Ein neuer Standard für den Mittelstand
Gerade mittelständische Unternehmen profitieren enorm. Sie haben weder die Ressourcen, um Heerscharen von Mitarbeitern auf die Suche anzusetzen, noch können sie es sich leisten, Chancen zu verpassen.
Atlas macht den Zugang zu öffentlichen Aufträgen fairer. Wer die Kompetenz hat, soll die Ausschreibung finden – nicht nur, wer zufällig das richtige Schlagwort tippt.
Der gesellschaftliche Effekt: Mehr Wettbewerb, bessere Projekte
Atlas ist mehr als nur eine technologische Neuerung. Es ist ein Schritt hin zu einem besseren, effizienteren Staat.
- Mehr Unternehmen bewerben sich auf Ausschreibungen.
- Mehr Vielfalt und Innovation gelangen in öffentliche Projekte.
- Am Ende profitiert die Gesellschaft durch bessere Ergebnisse, niedrigere Kosten und mehr Qualität.
Fazit: Das Ende der Filter-Ära
Atlas beendet das Zeitalter der Filter. Wir müssen nicht länger in starren, fehleranfälligen Kategorien denken. Wir können endlich die Sprache so verstehen, wie Menschen sie verwenden.
Öffentliche Aufträge sind das Rückgrat unseres Landes. Sie finanzieren Infrastruktur, Bildung, Gesundheit, Digitalisierung. Es ist zu wichtig, um es dem Zufall oder den Fehlern alter Technologien zu überlassen.
Atlas bringt Klarheit, Präzision und Fairness in einen Bereich, der jahrzehntelang von Bürokratie und Ineffizienz geprägt war.
Ausblick
Mit Atlas haben wir erst begonnen. Unsere Vision ist, dass jedes Unternehmen in Europa mit einem Klick alle relevanten Ausschreibungen findet – egal, ob es sich um ein lokales Handwerksunternehmen, ein mittelständisches Ingenieurbüro oder einen internationalen Technologiekonzern handelt.
Wir glauben: Die Zukunft öffentlicher Vergaben beginnt hier. Und sie ist semantisch.